Bericht zur Verabschiedung von Pfr. Matthias Boch

am 28.10.2018 in der evangelischen Kirche Liedolsheim

Nachdem der letzte Glockenschlag des Zusammenläutens verklungen war, zog Pfr. Matthias Boch zusammen mit Dekan Dr. Martin Reppenhagen und den Ältesten der Kirchengemeinde Liedolsheim in die voll besetzte Kirche ein. Die Anwesenheit der vielen Gottesdienstbesucher brachte die Verbundenheit und Dankbarkeit der Gemeinde gegenüber Pfr. Boch zum Ausdruck. Das vom Posaunenchor gespielte Eingangsstück unterstrich die feierliche Stimmung, die in der Kirche spürbar war. Nach der Begrüßung und dem Psalmgebet konnte Pfr. Boch in viele strahlende Kinderaugen blicken. Zuerst verabschiedeten sich die Kinder und Erzieherinnen der beiden Kindergärten „Sternschnuppe“ und „Schwalbennest“ mit einem fröhlichen Lied, das extra passend für den Herrn Pfarrer, gedichtet wurde. Danach hatten die Kinder des Kinderchors unter der Leitung von Samuel Kammerer mit dem Lied „In Gottes Haus“ ihren ersten Auftritt in der Kirche. Im Lobpreisteil mit Musikteam und Band konnte die Gemeinde Gott loben und anbeten und sich auf die folgende Predigt vorbereiten. Als Predigttext hatte Pfr. Boch aus dem Buch Jesaja, Kapitel 61 die Verse 1-3 ausgewählt. Der Prophet ruft darin das Gnadenjahr des Herrn aus und macht deutlich, dass Gottes Herz für die Armen, Gefangenen und Trauernden schlägt und dass Gott sie aufrichten und befreien wird. Darum sind auch wir aufgefordert diesen Menschen beizustehen und zu helfen. Nicht nur Jesus Christus wählte diesen Text zu Beginn seines Wirkens für seine Lesung in der Synagoge von Nazareth aus, auch Pfr. Boch predigte 1999 in seinem Einführungsgottesdienst in Liedolsheim schon einmal über diese Worte des Propheten Jesaja. Der Predigt folgte die Verabschiedung von Pfr. Boch durch Dekan Dr. Reppenhagen. In sehr persönlichen und freundschaftlichen Worten würdigte der Dekan die Arbeit von Pfr. Boch, die dieser nicht nur für die eigene Gemeinde, sondern auch für die Region Nördliche Hardt und den Kirchenbezirk Karlsruhe-Land, in den vergangenen Jahren geleistet hatte. Mit der Entpflichtung wurde Pfr. Boch offiziell aus dem Amt des Gemeindepfarrers für Liedolsheim entlassen. Das Segensgebet des Dekans und eine Segnung durch die Ältesten wurden Pfr. Boch zur Stärkung für seinen weiteren Weg in der neuen Gemeinde zugesprochen. Das Abschiedsgeschenk des Dekans brachte nicht nur Pfr. Boch, sondern auch die anwesende Gemeinde zum Schmunzeln. Anstatt dem sonst üblichen Geschenk, einer dänischen Kerze (meist von Pfr. Boch besorgt), überreichte Dr. Reppenhagen eine große Flasche Bier - Andreasbräu aus Leopoldshafen. Bevor der Gottesdienst mit Segenslied und Segen zu Ende ging, brachte der Kirchenchor mit seinem gefühlvoll gesungen Lied „Meine Augen erhebe ich zum Herrn“ seine guten Wünsche für Pfr. Boch zu Gehör. Der Posaunenchor ließ den Gottesdienst musikalisch ausklingen und leitete zum Auszug aus der Kirche über. Im Anschluss an den Gottesdienst war die Gemeinde zum Empfang im Gemeindehaus herzlich eingeladen.

Zahlreiche Gottesdienstbesucher waren der Einladung ins Gemeindehaus gefolgt. Sie konnten sich zunächst nach dem Gottesdienst und vor den Abschiedsreden mit einem Glas Sekt, Saft oder Wasser und mit, von vielen Gemeindemitgliedern liebevoll zubereiteten, herzhaften oder süßen Häppchen stärken. Kirchengemeinderatsvorsitzende Margarete Kammerer begrüßte alle Gäste und bat als ersten Redner für die Nachbarkirchengemeinden und die evangelische Allianz Dettenheim Herrn Pfr. Gregor Waskow ans Mikrofon. Als weitere Redner folgten Herr Pfr. Bernhard Feger für die katholische Kirchengemeinde, Frau Bürgermeisterin Ute Göbelbecker für die Gemeinde Dettenheim und Herr Gunter Hager in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der örtlichen Vereine. Sie alle brachten den Dank und die Anerkennung, für die von Pfr. Boch in den vergangenen 19 Jahre geleistete Arbeit, zum Ausdruck. Ebenso blieb nicht ungesagt, dass an der Seite von Pfr. Boch stets seine Frau Petra stand. Sie brachte sich mit ihrer Arbeit in der Gemeinde ein und durch ihre Unterstützung und Rückendeckung machte sie das große Engagement von Pfr. Boch möglich. Das von Herrn Hager überreichte Geschenk aller Ortsvereine lässt darauf hoffen, dass wir die Bochs in der nächsten Sommersaison gelegentlich in Liedolsheim antreffen können. Eine Kugel Eis pro Verein wurde in Form eines Gutscheins für die Eisdiele in Liedolsheim übergeben und über 40 Kugeln sind bestimmt nicht auf einmal zu schaffen. Zwischen den Reden wurde das Programm musikalisch von Posaunenchor, Kirchenchor und Musikteam aufgelockert. Zum Abschluss des offiziellen Teils trat Margarete Kammerer ans Rednerpult. Mit den Worten: „Wie nimmt man nach 19 Jahren Abschied von seinem Pfarrer und seiner Familie?“ brachte sie im Namen der Kirchengemeinde Gedanken zu dieser Frage zum Ausdruck und überreichte passend dazu Geschenke. So wurde eine bunte Decke an das Ehepaar Boch überreicht. Die einzelnen Stoffstück der Decke wurden von Gemeindemitgliedern ausgesucht und von Iris Oberacker zu einer Patchworkdecke zusammengefügt. Sie symbolisiert, kunterbunt wie diese Decke, ist unserer Gemeinde aus unterschiedlichsten Menschen und deren Begabungen zu einem wundervollen Ganzen zusammengesetzt. Der Kirchengemeinderat, im Refrain verstärkt durch die anwesende Gemeinde, sang das Lied „Nimme in Lilse“. Der Liedtext erzählte von verschiedenen Anekdoten aus den vergangenen 19 Jahren mit Pfr. Boch. Die Melodie war geliehen von Reinhard Mey’s „Über den Wolken“. Ein Kreuz aus Lindenholz, gefertigt vom Künstler Erwin Würth, soll Pfr. Boch an seiner neuen Wirkungsstätte an seine Gemeinde Liedolsheim erinnern. Es bringt zum Ausdruck, was den Dienst von Pfr. Boch geprägt hat. Margarete Kammerer wählte dazu ein Bibelwort: Nicht wir sind der Mittelpunkt unserer Predigt, sondern Christus der Herr! Wir sind nur eure Diener, aus Liebe zu Jesus. 2. Kor.4, 5. Nach dem gemeinsam gesungenen Segenslied „Geh unter der Gnade“ ließ es sich Pfr. Boch nicht nehmen, das Wort an die versammelten Gäste zu richten. Bewegt von den vielen Eindrücken des Gottesdienstes und der Verabschiedungsfeier bedankte er sich bei einzelnen Menschen und Gruppen, aber auch bei der ganzen Gemeinde, für die gute Zusammenarbeit und für viele schöne Begegnungen in den vergangenen Jahren. Nun war noch Zeit sich persönlich von Pfr. Matthias Boch und seiner Frau Petra zu verabschieden. Der CVJM stand mit einer Fotobox im Foyer des Gemeindehauses bereit, um Pfr. Boch mit einem Album, bestückt mit Schnappschüssen seiner Gäste, zu beschenken.

Text: S. Mohrhardt

Bild: Th. Schmidt